Ferien am Watt - Unterschiedliche Ferienhaustypen an der südlichen Nordsee im Küstenbadeort Dorum

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Letzte Aktualisierung
am: 18.05.2018

 


Niedersächsisches Deichmuseum

Das Niedersächsische Deichmuseum in Dorum
des kommunalen Zweckverbandes Landesstube Altes Land Wursten

27632 Dorum
Poststraße 16
Öffnungszeiten:
1. Mai bis 30. November
täglich 14 - 17 Uhr
1.Dez. bis 30.April geschlossen
Führungen (nach Vereinbarung):
Anmeldung: 04742 - 474 oder 1020

Das Deichmuseum, ein ganz besonderes Museum:

Kennen Sie die 7 Weltwunder? Alle?
Hier stellen wir Ihnen das 8. Weltwunder und seine Geschichte vor:

Der Deichbau und seine Geschichte
Es gibt viele Museen; für Heimatkunde, damalige Technik oder Naturkunde, aber es gibt nur ein Deichmuseum und das steht in Dorum - im Lande Wursten - in der freien Bauernrepublik der Wurtfriesen an der Nordsee. Die Freiheit haben die Bauern im 16. Jahrhundert gegen den Erzbischof von Bremen verloren, aber den Kampf gegen den "Blanken Hans", dem Meer und seinen Sturmfluten und der Meeresspiegelerhöhung, den führen sie noch heute. Also ein Kriegsmuseum? Nein, die Küstenbewohner versuchten den Kampf zuerst mit gut organisierter Manneskraft und später mit modernster Technik zu gewinnen.

Wir sind auch ein Museum für Heimatkunde, wo 2000 Jahre kulturelle Entwicklung der Menschen im Kampf gegen die Naturgewalt des Meeres anschaulich gezeigt werden! Aber eigentlich sind wir auch ein Technik-Museum, da der Bau der Deiche Erfindungsgeist gefordert hat. Auch bei dem Bau der Pyramiden und der chinesischen
Mauer waren die Ingenieure die Helden, die den Heerscharen der Arbeiter das Leben erleichtert haben. So war es beim Bau der Deiche, dem 8. Weltwunder:

Ob vor 2000 Jahren mit dem Spaten oder heute mit dem Spülbagger, die Menschen an der Küste mußten ein gut organisiertes System haben, um das Land vor den Sturmfluten mit ihrer unvorstellbaren Kraft der Orkane zu schützen. Das Wasser kann dann 5 Meter höher ansteigen als normal! Aber es kommt auch Wasser von der höher gelegenen Geest, besonders nach der Schneeschmelze im Frühling. Wie will man ein großes, ebenes Land entwässern, in dem es kein natürliches Gefälle gibt. Zu allem Überfluß ist das Land, das teilweise unter dem Meeresspiegel liegt, noch mit einem hohen Erdwall, dem Deich, zum Meer hin abgeschlossen. Siele, Durchlässe, die sich selbsttätig nach Bedarf öffnen und schließen sind erforderlich, um das Wasser durch den Deich abzuführen oder Schöpfwerke pumpen das Wasser ins Meer. All das wurde schon vor fast 1000 Jahren entwickelt, ohne
Elektronik mit der wir heute alles so schön steuern können.
Mit verschiedenen Modellen werden unterschiedliche Bautechniken und Küstenschutzbauwerke vorgestellt. Alte Arbeitsgeräte veranschaulichen, wie schwer das Handwerk der Deicharbeiter war, denn oft wurde im Winter gearbeitet. Auch das Problem der Tide wird anschaulich dargestellt. Das tägliche Ansteigen und Ablaufen (Ebbe und Flut) des Meeresspiegels um 3 Meter, ist auch ein Problem für die Schifffahrt, wenn sie in den Hafen einlaufen oder die Sielhäfen benutzen.

Aber trotz aller Technik und gewaltiger Schutzwälle gegen den "Blanken Hans" mußte der Mensch immer wieder feststellen, dass die Natur stärker war. In einer Abteilung des Museums werden Karten und Exponate speziell zum Thema Sturmflut gezeigt. Unendliches Leiden und manchmal einige tausend Tote war der Tribut, den die Marschenbewohner zahlen mußten. Wenn es nach einem Deichbruch nicht möglich war, die Lücke wieder zu schließen, mußte manchmal ein Menschenopfer hinein. Das kennen wir ja auch schon vom Schimmelreiter bei Theodor Storm.

Aber das Leben an der Küste ist nicht nur Kampf ums Überleben. Auch die vielen Tage des Alltages mit Sonne, Wind und Wetter haben die Landschaft geprägt, wo Mensch und Natur noch im Einklang leben. Hier gibt es eine einmalige Natur, die vom Menschen noch fast unbeeinflußt ist. Ein wertvolles Ökosystem mit einer eigenen Tier- und Pflanzenwelt. Sie ist so besonders, dass Teile davon zum Nationalpark erklärt wurden. Hier wurden Natur, Landwirtschaft und Technik geschickt miteinander verbunden. Also sogar ein wenig Naturkunde-Museum!

Was bietet das Niedersächsische Deichmuseum?
In verschiedenen Abteilungen werden folgende Themen ausführlich in Exponaten, Karten, Modellen und Bildern dargestellt:

1. Der Wandel der Küste im Laufe der Jahrtausende
2. Besiedlung der Marsch vor dem Deichbau
3. Entwicklung des Deichbaus
a. Deiche
b. Bauwerke im Deich
c. Arbeitsgeräte im Deichbau
4. Sturmfluten
5. Deichunterhaltung
6. Deichverwaltung, Deichbehörde
7. Landgewinnung und Küstenschutz
8. Ökosystem Salzwiese

Ein Videofilm von der Orkanflut 1962 und den daraus resultierenden Deichbaumaßnahmen vermittelt eindrucksvoll die Probleme die das
schöne Leben an der Küste mit sich bringen kann.

[Quelle: Gemeinde Dorum]